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Aktuelles

01.06.2022

Stolperstein für den Rahlstedter Sozialdemokraten Andreas Dragendorf

Am 19. Mai fand vor dem Haus Bargteheider Straße 43 eine Gedenkveranstaltung für Andreas Dragendorf statt. Der dort früher wohnende Rahlstedter Sozialdemokrat war 1943 nach jahrelanger Verfolgung von den Nationalsozialisten ermordet worden.

Ein von dem Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter gestifteter Stolperstein erinnert jetzt an ihn. Lehrer und Schüler des nahegelegenen Gymnasiums Rahlstedt hatten sich ausführlich mit dem Schicksal von Andreas Dragendorf befasst und berichteten darüber.

Der 1897 geborene Andreas Dragendorf war Hafenarbeiter mit einer Festanstellung. Er trat in den 1920ger Jahren der SPD in Rahlstedt bei und war dort politisch aktiv. Bereits kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er im April 1933 entlassen. Auch seine Frau verlor ihre Anstellung und die Familie geriet in große soziale Not, die sich auch auf die Gesundheit von Andreas Dragendorf auswirkte.

Nach mehreren Krankenhauseinweisungen wurde Andreas Dragendorf Ende September 1943 in die berüchtigte Euthanasie-Anstalt in Hadamar verlegt. Dort wurden mehrere 10.000 Menschen durch Gas, überdosierte Medikamente oder durch Hunger ermordet. Am 11.10.1943 auch Andreas Dragendorf.

Bedrückend ist auch, dass seine Frau nach dem Krieg noch mehrere Jahre um die Anerkennung ihres Mannes als NS-Verfolgter juristisch kämpfen musste.

Als einer von inzwischen über 6.000 von dem Künstler Gunter Demning geschaffenen Stolpersteinen erinnert dieser am Ort seines früheren Wohnhauses an einen mutigen Rahlstedter Sozialdemokraten, dessen Andenken wir immer in Ehren halten werden.