Vor kurzem lud die SPD-Rahlstedt zum wichtigen Thema „Mieten und Wohnen im Stadtteil Großlohe“ in den Stadtteiltreff Großlohe zu einer abendlichen Diskussionsveranstaltung ein.
Seit 2011 ist der soziale Wohnungsbau in Hamburg ein zentrales Vorhaben der SPD und ein wesentlicher Baustein der sozialen Politik der SPD in Hamburg.
Um ausreichend Wohnraum in guter Qualität zu bezahlbaren Mieten in Großlohe und in Hamburg insgesamt vorzuhalten bedarf es permanenter Anstrengung der Wohnungswirtschaft, in Hamburg vor allem auch der SAGA und der Genossenschaften.
Hochkarätig waren die Referenten, die sich zu dieser Veranstaltung eingefunden hatten.
So war neben Martina Koeppen, der Fachsprecherin für Stadtentwicklung der SPD in der Hamburger Bürgerschaft auch Kerstin Rieke, die Geschäftsstellenleiterin der SAGA-Wohnbaugesellschaft in Großlohe mit von der Partie. Ergänzt wurde die Fachrunde durch Sven Wittstock, Prokurist der SAGA und durch Dr. Rolf Bosse, dem Vorsitzenden des Mietervereins zu Hamburg.
Die Moderation übernahmen an diesem Abend die Rahlstedter SPD-Vorsitzenden Alexandra Fragopoulos und Ekkehard Wysocki.
Für die SAGA machte Frau Rieke deutlich, dass weiterhin mehr Wohnungen gebraucht werden. Weiter führte sie aus, dass es in Großlohe bei den ca. 10.000 Wohnungen überwiegend 2-3 Zimmer-Wohnungen gibt.
Mit einem moderaten Mietpreis, der zwischen 6,70€ und 6,94€ pro Quadratmeter Wohnfläche liegt, sind das in Großlohe bezahlbare Preise. Die Nebenkosten müssen natürlich noch hinzugerechnet werden.
Herr Wittstock von der SAGA ergänzte, dass für das Heizen immer mehr Fernwärme genutzt wird und der Anteil von Gas deutlich zurückgeht.
Auch sei das Wohnumfeld im Wohnquartier ordentlich „aufgehübscht“ worden. Spielplätze und Aufenthaltsflächen wurden modernisiert.
Ein wichtiges Ziel sei auch die Vorhaltung von behindertengerechten Wohnungen, damit auch ältere Mieterinnen und Mieter weiter in ihrer gewohnten Umgebung wohnen bleiben können.
Auch über die benötigten Wohnungsgrößen wurde diskutiert. Nach Ansicht einiger Teilnehmer entsprechen die Wohnungsgrößen bei vielen Neubauprojekten nicht immer dem aktuellen Bedarf.
Die Förderbank, die für die Finanzierung von Wohnraum zuständig ist, gibt den sogenannten Förderschlüssel vor, der besagt, wie hoch der Anteil von 1,2,3 und 4-Zimmerwohnungen sein soll. So gibt es aktuell 3% 1-Zimmer-, 36% 1-2-Zimmer- 24% 2.5 Zimmer- und 37% 3-4-Zimmer-Wohnungen.
Gesprochen wurde auch über das Thema „Wohnungstausch“. Ältere Mieterinnen und Mieter würden im Alter gern ihre größere Wohnung gegen eine kleine Wohnung tauschen. Leider ist diese Möglichkeit, Wohnraum zu tauschen, ein schwieriges Unterfangen. Nicht nur weil man ja nicht sofort ein- und ausziehen kann, denn die Wohnungen haben oft eine Renovierung nötig. Viele Menschen haben vor einer Veränderung doch gewisse Vorbehalte.
Die SAGA bietet aber Beratung und Unterstützung zum Wohnungswechsel an und unterhält zu diesem Zweck eine Tauschbörse. Die SAGA sorgt in solchen Fällen dafür, dass der Quadratmeterpreis in den neuen, kleineren Wohnung nicht höher ist als in der bisherigen, großen Wohnung.
Zu diesem Thema kann man sich an Frau Rieke wenden. Die SAGA Geschäftsstelle Rahlstedt befindet sich am Bahnhof Rahlstedt, Helmut-Steidl-Platz 5.
Augenblicklich ist die Lage im Wohnungsbau angespannt. Das liegt an den hohen Zinsen für Baugeld, den gestiegenen Kosten für das Baumaterial und den gestiegenen Lohnkosten. Deshalb ist auch ein Einbruch der Neubauaktivität in Hamburg von fast 40% zu verzeichnen.
Das führt auch dazu, dass Baugenossenschaften eher Häuser und Wohnungen kaufen, als selbst zu bauen.
Ein weiteres Thema drehte sich um das „richtige Wohnverhalten“. Hierbei ging es um das richtige Heizen, das richtige Lüften, und das Trocknen von Wäsche in der Wohnung.
Der Mieterverein zu Hamburg, vertreten durch Herrn Dr. Rolf Bosse, sieht seine primäre Aufgabe darin, immer wieder auf bezahlbare Mieten und die Einhaltung des Mietenspiegels, zu achten. Bei Problemen der Sanierung von Wohnungen und anderen rechtlichen Konflikten steht der Mieterverin an der Seite der Mieterinnen und Mieter. Er setzt sich auch für langfristige Bindungen von Sozialwohnungen ein.
Frau Koeppen bestätigte, dass die Stadt Hamburg keine ihrer eigenen Wohnungen oder die der SAGA verkauft, so wie das in Berlin passiert ist. Sie müssen in öffentlichem Besitz bleiben. Wohnen ist ein Grundrecht.
Eine interessante Aussage war auch, dass sich Dach-, Wand und Deckendämmungen oft erst nach fast 100 Jahren rechnen. Da kommt natürlich die Frage nach Alternativen auf.
Auch die Wärmepumpe wurde hinterfragt und muss nicht die optimalste Alternative beim Heizen sein.
Der Abend war sehr spannend und informativ.