Cem Berk ist SPD-Bürgerschaftsabgeordneter für den Wahlkreis Wandsbek (Eilbek, Wandsbek, Marienthal, Jenfeld, Tonndorf) und auch Fußballtrainer beim Rahlstedter SC. Im letzten Sommer hat er uns sehr bei der Organisation unseres ersten SPD-Fußballturniers für Freizeitteams unterstützt.
Jetzt hat er unserem Rahlstedt-Newsletter ein Interview dazu gegeben, wie er seine Aktivitäten in der Politik und im Sport unter einen Hut bekommt und was ihn dabei motiviert:
Cem, Du bist nicht nur Bürgerschaftsabgeordneter der SPD, sondern auch im Rahlstedter SC aktiv. Beschreibe doch bitte einmal Deine Tätigkeit und Aufgaben im Verein!
Ich bin nun seit drei Jahren Trainer der zweiten Herrenmannschaft vom RSC. Damit fällt die Konzipierung und Durchführung des Trainings sowie die Weiterentwicklung der einzelnen Spieler in meinen Verantwortungsbereich. Als zweite Herren ist unsere Aufgabe, die jungen Spieler aus dem Jugendbereich in den Herrenfußball einzuführen und beispielsweisefür unser Ligateam (Landesliga) vorzubereiten. Dies setzt natürlich eine gute Kommunikation und Kooperation im Verein voraus – das gelingt uns beim RSC schon ziemlich gut. Mir ist besonders wichtig, dass sich meine Spieler nicht nur sportlich auf dem Feld, sondern auch neben dem Platz in ihrer Persönlichkeit weiterentwickeln. Das Team der zweiten Herren umfasst aktuell 26 Spieler im Alter zwischen 18 und 33 Jahren. In unserem letzten Saisonspiel hatten wir einen Altersdurchschnitt von 20,2 Jahren und stellten damit das jüngste Team der Kreisliga.
Welche sportlichen Ziele strebt ihr in der laufenden Saison und in der Zukunft an?
Unsere Platzierungen konnten wir in den letzten Jahren stetig verbessern. Ich habe das Team damals auf Tabellenplatz 12. übernommen. Im letzten Jahr haben wir den Aufstieg knapp verpasst, der Konkurrent vom Berner Heerweg (Condor 2.) hatte am Ende der Saison drei Punkte mehr auf dem Konto… Zur Mitte der aktuellen Saison stehen wir erneut auf dem zweiten Platz der Kreisliga 8. Das Ziel ist der Aufstieg in die Bezirksliga. Die Jungs hätten sich den Aufstieg in eine höhere Spielklasse mehr als verdient.
Mit anspruchsvollem Training und einer intensiven Zusammenarbeit mit unserer ersten Herrenmannschaft ist aber auch immer das Ziel, jeden einzelnen Spieler im Team zu verbessern und den Sprung in den Ligakader zu ermöglichen. Gemeinsam an den Zielen des Teams zu arbeiten macht mir großen Spaß – das gilt sowohl für den RSC als auch für die Wandsbeker Sozialdemokraten.
Warum sind Dir die sportlichen Aufgaben neben Deiner politischen Arbeit wichtig?
Sport ist als körperliche Betätigung mein Ausgleich zu der Kopfarbeit in der Politik. Durch den Sport bin ich viel an der frischen Luft und tanke neue Energie. Im Sport zählen vor allem Teamgeist, Ausdauer und Leidenschaft - alles wichtige Komponenten, die mir auch in der politischen Arbeit helfen, an meine Ziele zu kommen. Außerdem bekomme ich durch die vielen Gespräche am Rand des Spielfelds oft mit, wo bei den Leuten der Schuh drückt und versuche dann natürlich zu helfen.
Welche Aufgaben hast Du als Abgeordneter in der Bürgerschaft?
In der Hamburgischen Bürgerschaft vertrete ich die Anliegen der Bewohner:innen aus Tonndorf, Jenfeld, Eilbek, Wandsbek und Marienthal. Als Wahlkreisabgeordneter interpretiere ich meine Aufgabe so, dass ich die Menschen zusammenbringe, immer wieder Gesprächsangebote formuliere und Projekte für die Stadtteile initiiere. Als Politik sind wir aus meiner Sicht auf einen guten und vor allem regelmäßigen Austausch angewiesen – gemeinsam können wir das Leben in unseren Stadtteilen Stück für Stück verbessern.
In der Bürgerschaft bin ich in den Ausschüssen – Haushalt & Finanzen, Klima-Umwelt und Energie vertreten und natürlich im Sportausschuss. Die Ausschüsse tagen regelmäßig und meine Aufgabe ist es, dass die Stadtteile darin gut repräsentiert werden und von Beschlüssen profitieren können.
Wirst Du später vielleicht einmal Bundesligatrainer oder Bürgermeister?
Schwierige Frage, natürlich mag ich Sport und Politik gleichermaßen und möchte mich ungern nur für eine Seite entscheiden… Sollte jedoch der Rahlstedter SC in die 1. Bundesliga aufsteigen, kann er auf mich als Trainer gern zählen ?.
Wie schaffst du es Politik, Sport und Familie unter einen Hut zu bekommen?
Das gelingt vor allem dadurch, dass sich Sport und Politik so wunderbar ergänzen. Meine Erfahrungen aus dem Sport helfen mir bei meiner politischen Arbeit im Rathaus und umgekehrt. Wenn ich nach einer langen Sitzung im Plenarsaal zurück auf den Fußballplatz komme, merke ich, dass es vor allem darauf ankommt, welche Lösungen vor Ort greifen. Und natürlich gibt es noch meine wunderbare Frau und meine Kinder, die mir so viel Liebe und Kraft schenken. Ein Spaziergang mit der Familie am Wochenende ist für mich pure Erholung. An manchen Tagen ist es natürlich schon sehr herausfordernd, alles unter einen Hut zu bekommen – bisher bekommen wir das aber alles sehr gut hin. Wenn die Kids schlafen, kann man sehr gut noch einiges wegarbeiten :-)
Gibt es auch noch andere Orte, an denen man dich treffen kann, außer im Rathaus und auf dem Fußballplatz?
Das sind ganz klar häufige Anlaufpunkte von mir, aber ich liebe es auch mit den Kids auf dem Spielplatz zu toben oder sich mal in unseren Parks oder Grünlagen zu bewegen. Beispielsweise mag ich den Wandsewanderweg, wo wir von der SPD uns für Parksportmöglichkeiten stark gemacht haben - ein guter Anlaufpunkt für eine kurze Sporteinheit! Ansonsten sieht man mich auch gern im Wandsbeker Gehölz oder im Jenfelder Moorpark spazieren. Aber auch das Flanieren mit der ganzen Familie im Wandsbeker Quarree oder auf den Wandsbeker Wochenmärkten bereitet mir Freude.
Vielen Dank für dieses Interview und viel Erfolg für deine sportlichen und politischen Ziele!